Die NotWendigkeit vom Burnout in die Lebendigkeit zu kommen

Ausgetrocknet – ausgebrannt

Ich stehe im Flussbett meines geliebten Rheins

Depressiv am Ufer

Alle Sandbänke und Steinklippen liegen ausgetrocknet in der Sonne. Wasser fließt nur noch durch die Fahrrinne. Mittlerweile sogar so wenig, dass keine beladenen Frachtschiffe mehr fahren können.

Ausgebrannt vor lauter Funktionieren

Ungefähr so fühlte sich mein Leben an, als ich Ende 2010 aus dem Hamsterrad herausgefallen bin.
Ausgetrocknet bzw. ausgebrannt – neudeutsch Burnout…

Ich hatte nur noch so wenig Energie, dass es gerade für das Nötigste reichte. Das war Arbeiten, Essen und Schlafen. Nach dem Essen bestenfalls noch etwas berieseln lassen.

Ich hatte mir so viel Mühe gegeben

Ich habe versucht normal zu sein und dazu zu gehören:

Nach dem Abi war ich nicht meinem Herzen gefolgt. Ich habe mit Leidenschaft ehrenamtlich Kinder- und Jugendarbeit gemacht. Habe Zeltlagerfreizeiten organisiert und stundenlang Gitarre gespielt und gesungen. Das war herrlich. Nicht schön, aber laut und mit viel Freude!

Stattdessen habe ich eine Ausbildung gemacht. Wenigstens was Kreatives: Schauwerbegestaltung in einem Möbelhaus. Ich liebte es auch mein Zimmer umzuräumen und neu zu dekorieren. Doch so kreativ, wie ich mir das vorstellte, war es nicht. Mir fehlte die Sinnhaftigkeit. Und entwickeln konnte ich mich da auch nicht. Ich war in einer Sackgasse gelandet.

Auf der Suche nach Sinn und Entwicklung

Ich wechselte in ein Beratungsunternehmen, wo ich mich ausgiebig entwickeln konnte. Dort habe ich unglaublich viel gelernt und viele verschiedene Aufgaben ausgefüllt. Studierte neben meinem Job BWL. Wollte ich doch nicht ewig die Assistentin bleiben. Und wieder schien mir alles, was ich in diesem Job erreichen konnte sinnlos.

Was für mich Sinn bedeutet, sollte mir erst viel später in meinem Leben klar werden.

Signale Pause zu machen ignorierte ich

Nach dem berufsbegleitenden Studium spürte ich deutlich, dass ich nicht mehr kann und eine Pause brauche. Ich fühlte mich unendlich erschöpft. Brach oft in Tränen aus und war immer schneller gereizt. Doch statt meinem inneren Ruf zu folgen, war ich wieder vernünftig. Hatte ich doch endlich eine begehrte Stelle ergattern können.

So etablierte ich mich in einem Pharmaunternehmen am Ort. Parallel schrieb ich meine Diplomarbeit. Mir rauchte der Kopf von den vielen neuen Dingen im Job und den unzähligen Büchern, die ich für die Diplomarbeit durchackerte. Doch ich rackerte mich da durch.

Gut sein war scheinbar unereichbar

Ich lebte in einer langjährigen Beziehung. Mein Leben schien erfolgreich und geregelt. Kinder habe ich mir da halt gewünscht. Aber irgendwie hat das nicht sollen sein. Beim Versuch ein gemeinsames Ja mit meinem Partner für Familie zu finden, jagte ich einer unerreichbaren Möhre hinterher. Irgendwie war ich und unsere Beziehung nie gut genug dafür.

Was ist wirklich nährend?

Beim Versuch mich beruflich so einzubringen, wie ich es am besten konnte und wollte, hatte ich immer weiter aus den Augen verloren, dass es viele Quellen braucht, um den Strom meines Lebens zu füllen. So wie der mächtige Rhein von vielen Flüssen gespeist wird, ist das auch mit meinem Leben.

Es benötigt mehr als den Schein

Ich brauche Dinge die meine Seele nähren, wovon ich damals wenig in meinem Leben hatte. Mein Anker war der Singkreis, den ich damals in Ingelheim ins Leben gerufen habe. Dort kam ich jedes mal mit mehr Energie raus, als ich reingegangen bin. Doch mein Akku wurde immer schwächer. Ich braucht immer mehr und länger, ihn aufzuladen.

Als ich Ende 2010 dem Hamsterrad herauspurzelte, lag mein Leben in Trümmern vor mir.

Das Kartenhaus fällt zusammen

Ich war fast 39.
Kinder hatte ich immer noch keine.
Einen Partner hatte ich plötzlich nicht mehr.
Ich steckte in einem Job, der mich ernährte aber nicht nährte.
Meinen Körper streikte auf allen Ebenen. Ihn spürte ich nur noch als schmerzende Hülle.
Keine Kraft für Nix mehr hatte ich.

Die Not wendet mein Leben

Wie es weiter gehen könnte? Ich hatte keine Ahnung.
Ich wusste nur: So, wie es jetzt ist, funktioniert das Leben nicht mehr.

Meine ganz persönliche NotWendigkeit war da.
Meine Not war so groß, dass mein Leben sich wenden konnte.

Was ich im Laufe dieser Wende erfahren, gelernt und erkannt habe, berichte ich hier immer wieder.

Meine heutige Erlaubnis

Heute, gut 8 Jahre später gestehe ich mir zu, dass mein Tempo etwas langsamer ist, als der Mainstream. Dass ich mehr Stille brauche, als viele andere. Dass die Natur, insbesondere der Wald ein heilsamer Ort für mich sind, an dem ich mich oft aufhalten sollte für mein Wohlergehen.

Mein Zugeständnis

Ich gestehe mir zu, dass ich schlecht im Smalltalk bin und wahrhaftige Gespräche schätze. Gespräche, in denen Menschen sich einander zeigen wie sie sind, und nicht wie sie sein sollen.

Ich gestehe mir zu, dass meine Fähigkeit für Multitasking eine Illusion war. Wenn ich etwas wirklich gut machen will, erlaube ich mir jetzt, mich darauf zu konzentrieren.

Erfülltes Leben

So hat sich im Laufe der letzten Jahre mein Lebensfluss wieder gefüllt. Die Fahrrinne ist wieder schiffbar, die Sandbänke unter Wasser.

Mein Flussbett hat sicher noch Kapazität. Deshalb erlaube ich mir weitere Quellen anzuzapfen.

Schlüssel Spüren und Genießen

Ich spüre mich, meinen Körper und meinen ganz eigenen Rhythmus wieder.
Ich erlaube mir mein Leben im eigenen Tempo zu genießen.
Ich kreiere mir Oasen im Alltag.

Besser als alleine

Zusammen geht vieles einfacher. Im Laufe der Zeit habe ich lernen dürfen, dass ich nicht alles alleine wuppen muss. Ich darf mir helfen lassen.

Das geht meistens viel leichter und macht auch noch Spaß.

Ich singe viel und am liebsten mit vielen lieben Menschen.
Das ist eine wichtige Oase für mich.

Klangvolle Herzensgrüße voller Lebendigkeit
Deine Regina Aruna

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2 Gedanken zu „Die NotWendigkeit vom Burnout in die Lebendigkeit zu kommen

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