Frau steht mit ausgebreiteten Armen vor einem Fischerboot

Was hat Schönheit mit Liebe zu tun?

„Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet“

In den letzten Monaten hat sich mein Verständnis für dieses Zitat grundlegend verändert.

Bin ich schön?

Drei erstaunte Augenpaare blicken auf mich: Christina fragt mich „Kann es denn sein, dass Peter deine Schönheit sieht, einfach weil du schön bist?“

Mein eigenes erstauntes Augenpaar blickt zurück in die Runde… Sie fragt mich weiter „Kannst du deine Schönheit sehen?“

In mein erstauntes Augenpaar steigen Tränen.

Weil er mich liebt, findet er mich schön?

Ich mochte dieses Zitat von Christian Morgenstern „Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet“ schon immer sehr gerne. An Hochzeiten habe ich es oft dem Brautpaar ins Gästebuch geschrieben, mit den Wünschen, sie mögen sich immer daran erinnern, den anderen mit Liebe zu betrachten.

Mittlerweile bin ich in einer unglaublich liebevollen und wertschätzenden Beziehung. Wie viele Jahre hatte ich mir das gewünscht? Gefühlt mein ganzes Leben! Dieser Mann, der nun seit ein paar Jahren an meiner Seite steht, versteht es auf ganz besondere Art und Weise, meine Schönheit durch seine Fotografien sichtbar zu machen.

Sehr lange dachte ich, weil er mich mit Liebe betrachtet, empfindet er mich als schön. Bis ich mit drei wunderbaren Frauen im Kreis saß und genau das sage. „Weil er mich mit Liebe betrachtet, findet er mich schön.“

***

Drei weise Augenpaare ruhen auf mir.

Ich lasse meinen Tränen freien Lauf. Mit Ihnen fließt so viel Schmerz über die Erfahrungen des nicht Wahrgenommenwerdens und das nicht Annehmens, so wie ich bin.

Unglaublich wie blind ich war!

Vor meinem geistigen Auge erscheint eine Situation, in der ich selbst die Schönheit um mich herum nicht wahrnehmen konnte, weil ich voller Angst war:

Als ich Peter kennenlernte, hatte ich mir eine wirklich sehr verpflichtungsarme Wohnsituation eingerichtet. Eine kleine Wohnung, in der ich mit einer Mitbewohnerin wohnte. Wir hatten eine kleine Terrasse. Der kleine Garten um die kleine Terrasse wurde vom Vermieter gepflegt. War echt easy.

Hier bei Peter sah ich einen großen Garten, der ganz schön viel Arbeit macht und ein großes Haus, das sich auch nicht von alleine pflegt und aufräumt.

In diesem wunderschönen Garten gibt es eine Pfingstrosenart, die unglaublich schöne riesige, leuchtende Blüten entfaltet. Beim zweiten Frühling in diesem Haus stand ich jeden Morgen am Schlafzimmerfenster und sah hinunter auf diese Pfingstrosen. Ich war völlig außer mir. „Boah sind die schön!!“ rief ich so ziemlich jeden Morgen. Und jeden Morgen fragte ich mich: „Das gibt es doch gar nicht, dass ich diese wunderschönen Blumen im letzten Jahr nicht wahrgenommen habe!“

Blind vor Stress und Angst

Ja, aber in dem Jahr davor, sah ich in diesem Garten vor allen Dingen viel Arbeit. Ich sah das ganze Unkraut, das gejätet werden will und das Obst, das geerntet und verarbeitet werden soll. Ich sah die Hecken, die geschnitten werden wollen und überhaupt….

DAS hat mich gestresst. Und dieser Stress und die Angst haben mich blind gemacht für die Schönheit, die mich umgab und immer noch umgibt. Für all die wunderschönen Ausdrucksformen der Liebe in der Natur.

Mittlerweile habe ich keinen Stress und keine Angst mehr. Ich weiß, dass die Verpflichtungen mich hier nicht überfluten und unter ihren Wellen begraben. Ich habe Vertrauen in den Ort gewonnen.

Mittlerweile staune ich immer und immer wieder über all die Wunder und die Schönheit, die Liebe hier um mich.

Schwingung und Wahrnehmung

Ich habe mal gehört, dass Menschen nur wahrnehmen können, was genauso hoch schwingt wie sie selbst oder niedriger. Alles was niedriger schwingt als sie selbst, liegt außerhalb ihrer Wahrnehmung. Ich weiß jetzt nicht, ob du was mit Schwingungen anfangen kannst. Für mich hat es vor allem damit zu tun, was mich eher hochzieht oder eher runterzieht, was sich eher leicht oder eher schwer anfühlt, was sich eher weit oder eng anfühlt.

Es gibt definitiv Situationen, Menschen und Orte, die mich eher hochziehen, wo es mir einfach gut geht. Vermutlich kennst Du das auch.

Liebe erzeugt mehr Liebe

Wenn ich hoch schwinge, wenn es sich für mich also leicht und weit anfühlt oder eher hochzieht, dann bin ich entspannt. Dann kann ich Schönheit wahrnehmen. Liebe ist für mich eine sehr hohe Schwingung. Wenn ich selbst in der Liebe bin und meine Umgebung mit Liebe betrachte, dann kann ich die Schönheit mit offenen Augen sehen und auf mich wirken lassen. Das ist dann sowas wie eine Positivspirale!

„Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.“

***

Mit den Tränen im Kreis der Frauen fliesst auch eine gefühlte Tonne an Selbstverbesserungsbestrebungen von mir ab.

Ganz schön entspannt

Ich halte inne.
Ich entspanne mich.
Liebevoll und voller Mitgefühl sehe ich mich selbst.
Ich sehe mich so schön, wie ich bin.
So wie ich die Schönheit um mich herum schon länger sehen kann.
Schönheit ist. Die Frage ist nur, ob ich sie sehen kann.

***

Klangvolle Herzensgrüße
von Deiner Regina

Einladung zum Klang

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Zentrum der Stille und des Klangs
Regina Aruna Kienetz
Ich erinnere Menschen an den Klang ihres eigenen Lebens. So wie ihr ureigener Klang ursprünglich gemeint war.
Wenn Du Dich nach Deinem ureigenen Klang sehnst, melde Dich gerne für ein kostenloses Orientierungsgespräch bei per Mail bei mir: rkienetz@gmx.de
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Was will mein Körper mir sagen?

”Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins sichtbare”

Dieses Zitat von Christian Morgenstern hat mich sehr berührt. Denn viele Jahre hat mein Körper mir signalisiert, dass ich in meinem Leben nicht mehr auf dem richtigen Weg war.

Immer wieder Tango

Ich wollte, dass er funktioniert. Über Jahre bin ich in jedem Urlaub krank geworden, weil ich mir sonst die Ruhe nicht gönnen wollte, nach der mein Körper verlangt. Ich habe Symptome weggedrückt. Immer und immer wieder. Ich weiß gar nicht, wie viel Geld ich damals ausgegeben habe für Massagen und ähnliche Erholung. Doch alles fühlte sich an, wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der Körper übersetzte meine Seele: Komm zur Ruhe!

Bei allem was ich tat, kam ich nie wirklich zur Ruhe. Die Gedanken tanzten nach wie vor Tango in meinem Kopf. Irgendwas war immer los in mir. Und im Grunde versuchte ich mit allen Maßnahmen vor allem wieder gut zu funktionieren.

Doch bei all dem Funktionieren, erfüllte ich vor allem die Bedürfnisse und Erwartungen der anderen. Was ich selbst brauche, damit es mir gut geht, das wusste ich irgendwann gar nicht mehr. Ich war nicht mehr in der Lage mich und die Signale meines Körpers wahrzunehmen. Wahr zu nehmen.

Besonders frustrierend war, dass ich bei allen Bemühungen, die Erwartungen der anderen zu erfüllen, immer das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein.

Schmerz lass nach!

Ich spürte mich immer weniger. Das hat na klar geholfen immer weiter zu machen, wenn ich eigentlich eine Pause – Zeit für echte Regeneration – gebraucht hätte.

An dem Punkt, an dem ich mich mehr tot als lebendig fühlte, ging mein Körper in den Streik. Da hat er Funktionieren verweigert. Also natürlich gab es noch Funktionen, sonst wäre ich ja jetzt tot. Aber ich hatte ein Hirn wie ein Sieb. Es gab fast nichts, das ich nicht vergaß. Mich plagte ein widerlicher Schwindel, so dass ich weder Auto noch Fahrrad fahren konnte. Die Informationen, die über die Augen kamen, konnte ich einfach nicht mehr so schnell verarbeiten. Selbst beim Gehen wurde mir ganz elend.

Meine Wirbel blockierten immer wieder, so dass ich mich kaum bewegen konnte vor Schmerzen. Meine Muskulatur war so hart, als wäre ich super durchtrainiert. Dabei war ich einfach nur bis zum Anschlag verspannt.

Wenn ich mich nicht rührte, spürte ich die mannigfaltigen Schmerzen, mit denen mein Körper signalisieren wollte, dass es nicht weiter gehen kann, kaum.

Ich war ein Nervenbündel, immer nah am Wasser. Von Lebensfreude immer weniger in Sicht. Meine alltäglichen Aufgaben wurden immer anstrengender, nicht weil die Aufgaben sich verändert hätten, sondern weil meine Kraft einfach unerlaubt abwesend war.

Ein Schlag in die Magengrube

Damals bekam ich ein Buch in die Hände: „Mary – die unbändige göttliche Lebenslust“. Darin eine Übung, bei der ich mich erst in eine Situation hineinversetzte, die mich runter gezogen hat.

Vor meinem geistigen Auge taucht dieser abschätzige Blick meines damaligen Partners auf: Ich komme nach dem Singkreis nach Hause. Ich bin noch voller Freude über das gemeinsame Singen und komme mit einem Lied auf den Lippen durch die Haustür. Sailing schwirrt noch als Ohrwurm in meinem Kopf – es ist unser traditionelles Abschlusslied.

Mit verrollten Augen brummt er mir zu: Gitarre spielen kannst Du ja ganz gut, aber das mit dem Singen ist echt nix. Was Du den Menschen da zumutest!

Das fühlt sich an, wie ein Schlag in den Magen, bei dem sich mein Bauch blitzschnell verkrampft.

Ich könnte heulend davon laufen, wenn er mein Singen so lächerlich macht. Singen, das ist doch mein Ausdruck von Lebensfreude!

Ruck zuck fühlte ich mich körperlich und emotional richtig mies. Mein Herz raste, mein Magen krampft und ich fühlte mich unendlich kraftlos.

Dann die Übung an etwas zu denken, was mich hochzieht. Ich dachte an meine Katze, die sich wohlig schnurrend auf meinem Schoß einrichtet und mich mit großen Augen ansieht. Ich liebe das. Doch kein angenehmes Körpergefühl will sich ausbreiten. Ich denke an den Sonnenuntergang an meinem geliebten Rhein, den ich im letzten Sommer mehrmals mit meinem Partner bei einem gemütlichen Picknick genossen habe. Wir liegen zusammen auf der Picknickdecke unter den großen Pappeln. Der Wind streichelt sanft über meine Haut und ich geniesse den abendlichen Frieden. Ich liebe diese Abende. Doch wieder kein angenehmes Körpergefühl.

Ganz im Gegenteil. In meinem Körper spüre ich nach wie vor den verkrampften Magen und meine Kraftlosigkeit.

Die Freude konnte ich irgendwie nur denken. Ich fühlte sie einfach nicht mehr in meinem Körper. Das war so frustrierend!

Und das, wo ich doch so gerne fühle!

Ich will Leben

Danach versuchte ich bei Spaziergängen Freude an dem schönen Sonnenuntergang oder ähnlichem zu fühlen, doch immer wieder konnte ich die Freude nur denken. Kein Körpergefühl.

Das war mein persönlicher Wachrüttler: Ich wollte unbedingt wieder fühlen. Die ganze Bandbreite! Ich hatte es satt, so ausgebrannt wie graue Asche durchs Leben zu laufen. Mehr tot, als lebendig.

Mein tiefes Sehnen nach echter Lebendigkeit war entfacht.

Ich will Liebe

Ich glaube rückblickend, dass meine Entscheidung ausschlaggebend war, mich spüren zu wollen.

Für den Reha Aufenthalt war mein erstes und oberstes Ziel, das ich sogar schriftlich dokumentiert hatte: Wieder alle Gefühle im Körper fühlen, anstatt sie nur zu denken.

Diese klare Entscheidung hat viele Erfahrungen und Lektionen in mein Leben gebracht, die mich dahin geführt haben: Mich heute wieder so lebendig spüren zu können.

In diesem Frühjahr 2011 habe ich die Explosion der Pflanzen und die Entwicklung der Entenkinder mit so viel Freude miterlebt, wie schon lange nicht mehr. Mein Herz hat angefangen, sich wieder weit und leicht anzufühlen. Dieses Gefühl habe ich regelrecht geübt im Körper zu fühlen. Immer und immer wieder. Es hat sich gelohnt:

Ich spürte wieder Energie und Liebe in meinem Körper.

Tanz auf dem Vulkan

Als ich dann begann, mich wieder wahrzunehmen, mit dem, was gerade ist, war das ehrlich gesagt nicht immer einfach. Wenn ich zum Beispiel Wut in mir spürte, dann wusste ich manchmal nicht, wie ich auf diesem Vulkan tanzen kann.

Da war soviel aufgestaute Wut, die ich nie wirklich geäußert hatte. Wenn ich heulend hätte davonlaufen können, wenn „er“ sich über meinen Gesang lustig gemacht hatte, dann habe ich da auch Wut runtergeschluckt. Über all die Jahre so viel Wut, die wartete wieder befreit zu werden.

Das erforderte immer wieder Mut zur Ehrlichkeit mir selbst gegenüber und auch anderen gegenüber. Wenn ich hier ehrlich zu Dir sein will, dann muss ich Dir auch sagen, dass am Anfang, als ich Wut rausgelassen habe, auch Porzellan gekaputt gegangen ist. Mit der Zeit bin ich immer besser geworden erstmal zu atmen, bevor ich reagiere. Zu spüren, was ich jetzt wirklich brauche.

Wenn ich ehrlich bin, dann kann ich nämlich ganz oft die Erwartungen von anderen nicht erfüllen. Zumindest nicht, wenn ich meine Bedürfnisse im Fokus habe. Auch das war nicht immer einfach. Schließlich hatte ich mein Leben lang geübt, die Bedürfnisse der anderen zu erspüren und zu befriedigen.

Atmen statt Action

Als Erste-HilfeMaßnahme, wenn mich eine Situation droht zu überrollen, hilft es mir, innezuhalten. Anstatt sofort in die Reaktion zu gehen, erst mal spüren. Der Körper ist rasend schnell. Da braucht mein Kopf etwas Zeit, um hinterher zu kommen.

Und Geduld: Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter und immer schneller, mich wahrzunehmen. Am Anfang gelang mir das oft erst im Nachhinein.

Atmen steht für mich auch dafür, Pausen zu machen. Aufzuatmen. Das hatte ich über viele Jahre immer wieder übergangen. Um eine Pause zu machen, musste ich erstmal krank werden oder einen Unfall haben.

Mittlerweile habe ich den Mut entwickelt mich auszuruhen, auch wenn ich mir das nicht „verdient“ habe. Wenn mein Körper signalisiert, dass er Ruhe braucht, dann bekommt er die. Egal, was ich alles schon geschafft habe oder eben auch nicht.

Ich bin gerne Egoist

Vor drei Jahren unterhielt ich mich darüber mit einem griechischen Freund, der zu mir sagte: „Ich glaube Du bist der egoistischste Mensch, den ich je kennengelernt habe.“ Da habe ich erst mal geschluckt und gefragt, wie er das denn jetzt meint. Als Egozocker will ich ja auch nicht gelten!

Es stellte sich heraus, dass er fand ich sei außergewöhnlich selbstfürsorglich. Mir erlaube, auch nein zu sagen.

Ok, da habe ich mich wieder beruhigt, als ich das hörte. Selbstfürsorglich zu sein, finde ich nämlich noch heute ein schönes Kompliment!

Wenn ich in der Lage bin, gut für mich selbst zu sorgen, dann kann ich auch gut für andere etwas geben. Aber nur dann! Vorher hatte ich vor allem auf dem Schirm für andere da zu sein. Heute bin ich vor allem für mich da, und dann auch mit ganzer Freude für andere. Wenn ich mit vollem Akku geben  kann, erlebe ich große Freude und tiefes Glück. Interessanter weise kann ich mit mehr Egoismus viel mehr geben.

Heute bin ich glücklich, ein Egoist zu sein und mich lebendiger denn je zu fühlen.

Selbst verantwortlich

Mittlerweile lebe ich in einer Partnerschaft, in der ich mich wirklich wahr nehmen und ehrlich  zeigen kann. Wenn ich heute so ein komisches Gefühl im Bauch habe, dann teile ich das mit. Ich spüre in mich, was mich unangenehm berührt hat, welche Geschichten ich mir dazu erzähle und was ich mir wünsche.

Seit ich mir Pausen erlaube und das, was sich unangenehm in mir anfühlt nicht mehr einfach runterschlucke, sondern mitteile, ist mein Körper viel entspannter. Mir blockieren keine Wirbel mehr, ich bin nicht mehr so vergesslich und kann auch wieder Rad und Auto fahren.

Mich mir selbst zu zeigen und meinem Partner, erfordert auch heute oft noch Mut von mir. Die Verantwortung, wie es mir geht, voll und ganz selbst zu übernehmen, ist nicht immer einfach.

Ich kann sagen: Das lohnt sich! So was von!

”Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins sichtbare” sagte Christian Morgenstern.

Mein Körper übersetzt meine Seele: Du bist wieder auf dem richtigen Weg!

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Deine Regina Aruna

Klang Einladung

Einladung zum Klang

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Die NotWendigkeit vom Burnout in die Lebendigkeit zu kommen

Ausgetrocknet – ausgebrannt

Ich stehe im Flussbett meines geliebten Rheins

Depressiv am Ufer

Alle Sandbänke und Steinklippen liegen ausgetrocknet in der Sonne. Wasser fließt nur noch durch die Fahrrinne. Mittlerweile sogar so wenig, dass keine beladenen Frachtschiffe mehr fahren können.

Ausgebrannt vor lauter Funktionieren

Ungefähr so fühlte sich mein Leben an, als ich Ende 2010 aus dem Hamsterrad herausgefallen bin.
Ausgetrocknet bzw. ausgebrannt – neudeutsch Burnout…

Ich hatte nur noch so wenig Energie, dass es gerade für das Nötigste reichte. Das war Arbeiten, Essen und Schlafen. Nach dem Essen bestenfalls noch etwas berieseln lassen.

Ich hatte mir so viel Mühe gegeben

Ich habe versucht normal zu sein und dazu zu gehören:

Nach dem Abi war ich nicht meinem Herzen gefolgt. Ich habe mit Leidenschaft ehrenamtlich Kinder- und Jugendarbeit gemacht. Habe Zeltlagerfreizeiten organisiert und stundenlang Gitarre gespielt und gesungen. Das war herrlich. Nicht schön, aber laut und mit viel Freude!

Stattdessen habe ich eine Ausbildung gemacht. Wenigstens was Kreatives: Schauwerbegestaltung in einem Möbelhaus. Ich liebte es auch mein Zimmer umzuräumen und neu zu dekorieren. Doch so kreativ, wie ich mir das vorstellte, war es nicht. Mir fehlte die Sinnhaftigkeit. Und entwickeln konnte ich mich da auch nicht. Ich war in einer Sackgasse gelandet.

Auf der Suche nach Sinn und Entwicklung

Ich wechselte in ein Beratungsunternehmen, wo ich mich ausgiebig entwickeln konnte. Dort habe ich unglaublich viel gelernt und viele verschiedene Aufgaben ausgefüllt. Studierte neben meinem Job BWL. Wollte ich doch nicht ewig die Assistentin bleiben. Und wieder schien mir alles, was ich in diesem Job erreichen konnte sinnlos.

Was für mich Sinn bedeutet, sollte mir erst viel später in meinem Leben klar werden.

Signale Pause zu machen ignorierte ich

Nach dem berufsbegleitenden Studium spürte ich deutlich, dass ich nicht mehr kann und eine Pause brauche. Ich fühlte mich unendlich erschöpft. Brach oft in Tränen aus und war immer schneller gereizt. Doch statt meinem inneren Ruf zu folgen, war ich wieder vernünftig. Hatte ich doch endlich eine begehrte Stelle ergattern können.

So etablierte ich mich in einem Pharmaunternehmen am Ort. Parallel schrieb ich meine Diplomarbeit. Mir rauchte der Kopf von den vielen neuen Dingen im Job und den unzähligen Büchern, die ich für die Diplomarbeit durchackerte. Doch ich rackerte mich da durch.

Gut sein war scheinbar unereichbar

Ich lebte in einer langjährigen Beziehung. Mein Leben schien erfolgreich und geregelt. Kinder habe ich mir da halt gewünscht. Aber irgendwie hat das nicht sollen sein. Beim Versuch ein gemeinsames Ja mit meinem Partner für Familie zu finden, jagte ich einer unerreichbaren Möhre hinterher. Irgendwie war ich und unsere Beziehung nie gut genug dafür.

Was ist wirklich nährend?

Beim Versuch mich beruflich so einzubringen, wie ich es am besten konnte und wollte, hatte ich immer weiter aus den Augen verloren, dass es viele Quellen braucht, um den Strom meines Lebens zu füllen. So wie der mächtige Rhein von vielen Flüssen gespeist wird, ist das auch mit meinem Leben.

Es benötigt mehr als den Schein

Ich brauche Dinge die meine Seele nähren, wovon ich damals wenig in meinem Leben hatte. Mein Anker war der Singkreis, den ich damals in Ingelheim ins Leben gerufen habe. Dort kam ich jedes mal mit mehr Energie raus, als ich reingegangen bin. Doch mein Akku wurde immer schwächer. Ich braucht immer mehr und länger, ihn aufzuladen.

Als ich Ende 2010 dem Hamsterrad herauspurzelte, lag mein Leben in Trümmern vor mir.

Das Kartenhaus fällt zusammen

Ich war fast 39.
Kinder hatte ich immer noch keine.
Einen Partner hatte ich plötzlich nicht mehr.
Ich steckte in einem Job, der mich ernährte aber nicht nährte.
Meinen Körper streikte auf allen Ebenen. Ihn spürte ich nur noch als schmerzende Hülle.
Keine Kraft für Nix mehr hatte ich.

Die Not wendet mein Leben

Wie es weiter gehen könnte? Ich hatte keine Ahnung.
Ich wusste nur: So, wie es jetzt ist, funktioniert das Leben nicht mehr.

Meine ganz persönliche NotWendigkeit war da.
Meine Not war so groß, dass mein Leben sich wenden konnte.

Was ich im Laufe dieser Wende erfahren, gelernt und erkannt habe, berichte ich hier immer wieder.

Meine heutige Erlaubnis

Heute, gut 8 Jahre später gestehe ich mir zu, dass mein Tempo etwas langsamer ist, als der Mainstream. Dass ich mehr Stille brauche, als viele andere. Dass die Natur, insbesondere der Wald ein heilsamer Ort für mich sind, an dem ich mich oft aufhalten sollte für mein Wohlergehen.

Mein Zugeständnis

Ich gestehe mir zu, dass ich schlecht im Smalltalk bin und wahrhaftige Gespräche schätze. Gespräche, in denen Menschen sich einander zeigen wie sie sind, und nicht wie sie sein sollen.

Ich gestehe mir zu, dass meine Fähigkeit für Multitasking eine Illusion war. Wenn ich etwas wirklich gut machen will, erlaube ich mir jetzt, mich darauf zu konzentrieren.

Erfülltes Leben

So hat sich im Laufe der letzten Jahre mein Lebensfluss wieder gefüllt. Die Fahrrinne ist wieder schiffbar, die Sandbänke unter Wasser.

Mein Flussbett hat sicher noch Kapazität. Deshalb erlaube ich mir weitere Quellen anzuzapfen.

Schlüssel Spüren und Genießen

Ich spüre mich, meinen Körper und meinen ganz eigenen Rhythmus wieder.
Ich erlaube mir mein Leben im eigenen Tempo zu genießen.
Ich kreiere mir Oasen im Alltag.

Besser als alleine

Zusammen geht vieles einfacher. Im Laufe der Zeit habe ich lernen dürfen, dass ich nicht alles alleine wuppen muss. Ich darf mir helfen lassen.

Das geht meistens viel leichter und macht auch noch Spaß.

Ich singe viel und am liebsten mit vielen lieben Menschen.
Das ist eine wichtige Oase für mich.

Klangvolle Herzensgrüße voller Lebendigkeit
Deine Regina Aruna

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Sehnen nach Wahrnehmen

Sehnen nach Wahrnehmen

Ich schreibe diesen Blog nicht, weil ich etwas besonderes zu sagen habe. Ich schreibe ihn, um wahrgenommen zu werden.

Hier bin ich. Hier zeige ich mich.
See me. Hear me. Feel me!

Ich kann mich gut an meine Kindheit erinnern:
Als jüngste der Familie laufe ich beim Spazieren oft ganz hinten. Ich stelle mir vor, dass keiner bemerken würde, wenn ich einfach verschwinde. Alle unterhalten sich angeregt über Dinge, die ich nicht verstehe und die mich im Grunde auch nicht interessieren. Weil ich sie ja eben nicht verstehe.

Der Gedanke, dass keiner bemerken würde, wenn ich plötzlich nicht mehr da bin (weil ich zum Beispiel in den Graben gefallen bin) macht mich unendlich traurig. Es wird mir ganz schwer ums Herz, meine Kehle schnürt sich zu. Tief in mir spüre ich den Wunsch: Seht mich! Hört mich! Fühlt mich! So wie ich bin.

Viel zu oft hatte ich das Gefühl: Ich werde nur geliebt, wenn ich brav bin. Und hey, ich war wirklich nicht nicht brav. Brav war mein Synonym für: Ich bin so, wie ich sein soll. Alles in mir schrie: Seht mich wie ich bin und nicht so, wie ihr mich sehen möchtet!

Es liegt meiner Erfahrung nach so viel Heilung im Wahrnehmen, wie es ist. Wenn ich so wahrgenommen werde, wie ich bin, ohne etwas anders haben zu wollen, kann etwas zur Ruhe kommen. Dann kann ich die Maske der Perfektion ablegen, muss mich nicht mehr schützend verbergen hinter besonders gut, besonders lieb oder besonders irgendwas sein.

„Was ist darf sein und was sein darf, kann sich verändern“ ist ein Satz, der sich vor Jahren in meine Festplatte gebrannt hat. Mich selbst wirklich so sein zu lassen, wie ich bin, ist immer noch ein Prozess oder auch eine Forschungsreise für mich.

In meinem Blog werde ich versuchen, mich Dir so zu zeigen, wie ich bin. Ich zeige Dir, was ich erlebe, erkenne und wie ich die Welt sehe. Ich nehme Dich mit auf meine Reise, wenn Du magst.

Und natürlich mache ich das, weil ich damit wahrgenommen werden möchte. Sonst könnte ich es ja einfach in mein Tagebuch schreiben.

Vielleicht erkennst Du Dich darin wieder, wenn Du mich so wahrnimmst, wie ich bin.
Vielleicht darf ich Dich berühren mit dem, was ich erlebe.

Vielleicht sogar inspirieren.

Einfach mit dem, was ist. Mit dem, wie ich bin.

Hier bin ich. Hier zeige ich mich.

See me. Hear me. Feel me!

Deine Regina

 

Der Himmel ist voller Freude

30.12.2018:
Mein Hals kratzt und mein Kopf hämmert immer noch von meiner Erkältung. Soeben haben wir das ganze Gemüse für das morgige Silvester-Essen geschnippelt, und mit eher wenig Elan will ich mich ans Kochen machen… Peter hat die wirklich gute Idee, noch einen kleinen Spaziergang durch die kalte, frische Luft zu machen. Der Himmel ist zwar grau, aber Luft tut sicher gut.

Unterwegs treffen wir einen Ur-Mälscher mit seinen Nordic-Walking Stöcken. Der über 70-jährige kommt uns schon mit fuchtelnden Armen entgegen. Er wünscht uns eine freudige Zeit. Das zaubert mir schon ein erstes Grinsen aufs Gesicht. Als er dann mit Feuereifer davon berichtet, was seine Oma immer zu ihm sagte, strahle ich wie ein Honigkuchenpferd:

„Der Himmel ist voller Freude, mein Bub. Du musst Dich nur danach strecken. Und wenn Du hier unten nicht genug Freude hast, dann hast Du Dir nicht genug vom Himmel geholt.“

Dabei fuchtelt er weiter mit seinen Armen, als wolle er alle Freude für uns vom Himmel holen.

Aus vollem Herzen und mit dem breitesten Grinsen ever bedanke ich mich bei ihm für die Frohe Botschaft und wir wünschen ihm einen freudvollen Jahreswechsel.

Ich hüpfe wie ein kleines Kind neben Peter nach Hause und jauchze mehrmals zwischen den weihnachtlich geschmückten Häusern.

„Den hat uns der Himmel geschickt“, denke ich. Vergessen mein Halsweh und jeglicher Trübsal.

Also: Der Himmel ist voller Freude. Wenn Du mal traurig bist, streck‘ Deine Arme aus und hol Dir so viel Freude vom Himmel, wie Du magst. Ist genug für alle da.

Alles Liebe
Deine Regina